Es war im Dezember 2001. Der Jurist Dr. Herbert Schöpf gründet seine Rechtsanwaltskanzlei im Innsbrucker Arkadenhof im 1. Stock des Stöcklgebäudes Süd mit einer Fläche von 70 m². Fünf Jahre später ist die Kanzlei auf 240 m² im Stöcklgebäude Nord des Innsbrucker Arkadenhofs mit vier Juristen angewachsen und als Fachkanzlei für Immobilien- und Baurecht anerkannt. Der Anwalt erklärt im econova-Interview, dass Erfolg wenig mit Zufall, viel aber mit exzellenter Ausbildung und präziser Positionierung am Markt zu tun hat. econova: Herr Dr. Schöpf, wenn man zu Ihnen kommt, fällt sofort auf, dass Sie Ihre Kanzlei als Advokatur bezeichnen und das sogenannte Stöcklgebäude Nord vielmehr einem Jugendstil-Palais gleicht. Dr. Schöpf: Die Führung der Kanzlei unter dem altehrwürdigen Begriff Advokatur soll an die jahrhunderte-lange Tradition des Rechtsanwaltsstandes in unserer Gesellschaft erinnern und so ein Gegenzeichen zu den neu aufgekommenen Unternehmens- und Wirtschaftsberatern setzen. Die exzellente Positionierung der Kanzlei in der Maria-Theresien-Straße war mir strategisch wichtig. Dass es sich dabei auch noch um ein eigenes Stöcklgebäude im prachtvollen Arkadenhof handelt, ist für uns alle ein Glücksfall. econova: Ihr Credo „Größe durch Spezialisierung“ drücken Sie auch durch Ihre klare Positionierung als Fachkanzlei für Immobilien- und Baurecht und für Europäisches Wirtschaftsrecht aus. Es ist nunmehr allgemein bekannt, dass gerade in Innsbruck eine sehr hohe Anwaltsdichte und ein starker Verdrängungswettbewerb herrscht. Ist diese Positionierung als Fachkanzlei nicht kühn formuliert? Dr. Schöpf: Natürlich. Aber es war von Anfang an mein Ziel, unseren Mandanten die nur durch Spezialisierung zu erreichende Qualität einer Großkanzlei zu bieten, sie aber nicht mit den komplexen Strukturen einer solchen zu belasten. Unser Ziel war und ist es daher, die qualitative Leistung von Spezialisten einer Großkanzlei zu bieten, den Bedürfnissen unserer Mandanten aber wesentlich mehr Reaktionsvermögen und Aufmerksamkeit entgegenzubringen, als es in einer großen Struktur möglich ist. econova:Wo liegt konkret Ihr Kanzleischwerpunkt? Dr. Schöpf: Im Immobilienmarkt. Hier übernehmen wir die gesamte juristische Strukturierung, vom Ankauf über die Vertragsgestaltung – auch mit Bauträgern, ausführenden Firmen und Architekten – bis zur Verbücherung des Eigentums der einzelnen Käufer. Wir sehen uns als Projektpartner und bringen unser Know-how in vielen Fällen bereits bei der Umwidmung und den Bau- und Gewerberechtsverhandlungen voll ein. So haben wir in den letzten zwei Jahren ein Einkaufszentrum von A bis Z mitbetreut. econova: Sie tragen in Ihrem Titel die Bezeichnung LL.M., was für Master of European Law steht, einen akademisch geprüften Europarechtsexperten. Welche Bedeutung hat diese internationale Ausbildung bei Ihrer anwaltlichen Tätigkeit? Dr. Schöpf: Das Zusatzstudium für Europäisches Recht ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Wir betreuen namhafte Firmen, darunter auch eine Österreich-Niederlassung eines weltweit agierenden Konzerns, für die grenzüberschreitende Aktivitäten das tägliche Tun darstellen. Ohne fundierte Kenntnis im Europäischen Wirtschaftsrecht wäre eine erfolgreiche Betreuung solcher Unternehmen nicht denkbar und auch nicht zu verantworten. econova: Wie stehen Sie zur immer aktueller werdenden Frage der Kooperationen? Dr. Schöpf: Wir verfolgen ein „one-hand-shop“-Konzept. Wir verfügen über ein herangewachsenes, lokales Netzwerk von Spezialisten, wie Sachverständige für Liegenschaftsschätzungen und Nutzwertberechnungen, für Bauphysik, für Steuern, usw. Dazu haben wir grenzüberschreitende Kooperationen mit Partnerkanzleien in Oberitalien, der Schweiz, Liechtenstein und Deutschland. Durch dieses Netzwerk bieten wir unseren Mandanten eine flexible, spezialisierte Rechtsberatung. econova: Wie ist Ihr Team von vier Juristen in der Kanzlei aufgestellt? Dr. Schöpf: Die Rechtsanwaltskollegen Dr. Renate Palma und Dr. Hanspeter Feix können auf eine jahrelange Ausbildung in renommierten Großkanzleien in Wien wie Schönherr & Partner verweisen und haben dort die klassische Ausbildung eines Fachanwaltes genossen. So ist Kollegin RA Dr. Palma auf Arbeitsrecht, Medienrecht und Unternehmenssanierungen spezialisiert; der Ausbildungsschwerpunkt von Kollegen RA Dr. Feix liegt im Bankenrecht und Leasingrecht. Kollege RAA Mag. Reinhard Ster hat jahrelang als Projektassistent mit Prof. DDDr. Waldemar Hummer vom Europarechtsinstitut der Universität Innsbruck zusammengearbeitet und ist auch aufgrund seiner fundierten Kenntnisse im WTO-Recht der internationale Geist in unserer Kanzlei. Mein Tätigkeitsschwerpunkt liegt, wie gesagt, im Immobilien- und Baurecht sowie im Gesellschaftsrecht und Wettbewerbsrecht, wobei sich das ganze Team zur Betreuung unserer Mandanten einbringt. econova: Nicht unerwähnt darf Ihre besondere Affinität zu Italien bleiben. Dr. Schöpf: Ja, das ist richtig. Diese besondere Verbindung zu Italien besteht schon alleine dadurch, dass meine Gattin Süditalienerin und zudem Präsidentin des Comites Innsbruck ist, einem Ausschuss des italienischen Außenministeriums zur Vertretung der in Tirol, Salzburg und Vorarlberg lebenden Italiener. Die Grenznähe unseres Bundeslandes zum oberitalienischen Raum trägt das Übrige dazu bei, dass wir sowohl österreichische als auch italienische Mandanten grenzüberschreitend betreuen.